Holz im Bad – geht das gut?
Im Badezimmer sind Keramik, Glas, Fliesen und Hochglanzoberflächen sehr beliebt. Nicht zu Unrecht, denn diese Materialien sind pflegeleicht und halten die widrigen Bedingungen ohne Probleme aus. Doch eine solche Einrichtung kann schnell kalt und klinisch wirken. Hier verhilft ein Naturstoff wie Holz dem Bad zu mehr Wärme und Behaglichkeit. Aber kann Echtholz überhaupt in Feuchträumen verwendet werden?
Inhaltsverzeichnis
Erschwerte Bedingungen für Badmöbel
Im Badezimmer herrscht ein anderes Klima als in den übrigen Wohnräumen. Hier wird die Luft durch warmen Wasserdampf schnell sehr feucht. Dazu mögen es viele Menschen zum Baden oder Duschen wohlig warm, also drehen sie die Heizung auf. Sobald sie fertig sind und das Bad verlassen, schalten sie die Heizung wieder aus und öffnen das Fenster. Dies führt gerade im Winter zu starken Temperaturschwankungen.
Badmöbel müssen gegen diese Widrigkeiten gerüstet sein: Sie dürfen Feuchtigkeit und Wasserdampf nicht aufsaugen und speichern, denn dann bestünde Schimmelgefahr. Außerdem dürfen sie sich bei Temperaturschwankungen nicht verziehen, sonst könnten das Material oder die Oberflächen reißen oder abplatzen. Die Ansprüche sind also hoch.
Holz im Bad – so geht’s!
Die größte Schwachstelle von Massivholz ist seine Feuchtigkeitsempfindlichkeit. Daher muss im Badezimmer entweder eine widerstandsfähige Holzsorte gewählt werden, oder das Material muss entsprechend imprägniert sein.
Tatsächlich gibt es Holzarten, die sich für Feuchträume hervorragend eignen: Teak und Akazie sind Hölzer der Resistenzklasse 1 und 2, das bedeutet, dass sie sogar für den Außenbereich geeignet sind. Sie sind durch ihre natürlichen Inhaltsstoffe wie Kautschuk und ätherische Öle resistent gegen Schimmel und Feuchtigkeit. Möbel aus diesen Hölzern können ohne Vorbehalte im Bad verwendet werden. Auch Holzfliesen werden daraus hergestellt: Sie sind leicht zu verlegen, pflegeleicht und bieten barfuß ein wunderbar warmes Gefühl – kein Vergleich zu Fliesen.
Wenn Sie andere Holzsorten verwenden möchten, müssen diese entsprechend gegen die Feuchtigkeit geschützt werden. Eine gute farblose Lackierung bietet den besten Schutz und versiegelt das Holz vollständig. Wenn das Holz allerdings arbeitet, kann der Lack aufreißen und doch Feuchtigkeit in das Möbelstück eindringen. Besser geeignet sind Öl und Wachs, da das Holz so weiter „atmen“ kann. Es sorgt so auch für ein gutes Raumklima im Bad. Gut geeignet sind Hölzer, die unter Einwirkung von Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen wenig arbeiten – zum Beispiel Buche, Kiefer oder Douglasie.
Generell gilt: Das Holz sollte wenn möglich nicht längere Zeit größeren Wassermengen ausgesetzt sein. Wischen Sie Pfützen nach dem Duschen oder der morgendlichen Gesichtsreinigung zügig ab. Wenn Wasser schnell in das Holz einzieht, ist die Versiegelung mit Öl oder Wachs in nächster Zeit zu erneuern.
Einrichtungsideen für Holz im Badezimmer
Massivholz eröffnet Ihnen neue Gestaltungsmöglichkeiten für Ihr Bad, abseits vom allseits bekannten cleanen Look. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Badezimmer im asiatischen Stil? Halten Sie alles so schlicht wie möglich und bevorzugen Sie weiße Keramik und goldene Akzente. Wählen Sie möglichst dunkles Holz. Ihr Bad wird so zu einem fernöstlichen Wohlfühl-Spa.
Mit Beton kombiniert ist Massivholz ebenfalls ein echter Hingucker. Möbel aus gegossenem Sichtbeton sind ein echter Trend und wirken besonders gut im Kontrast mit Naturmaterialien. Gut passt Buche als sehr glattes Holz, sowie Edelhölzer wie Teak oder Akazie.
Wenn Sie etwas besonderes wagen möchten, können Sie auch ein romantisches Vintage-Bad mit Holz zaubern. Verwenden Sie Emaille und verspielte Dekors, etwa einen alten Wasserhahn oder bestickte Handtücher aus Leinen. Besonderes Highlight kann eine freistehende Badewanne mit Füßchen sein – auch diese Bauform ist derzeit im Trend. Erlaubt ist, was gefällt!
weitere passende Beiträge:
