Jedes Jahr im späten Frühjahr spielt sich in vielen Küchen dieselbe Invasion ab: Über Nacht wird das Obst plötzlich von dutzenden kleiner Fliegen bevölkert, die aufgeschreckt als regelrechte Wolke durch den Raum schwirren. Fruchtfliegen haben sich breit gemacht und wollen einfach nicht verschwinden. Doch einige Tricks helfen dabei, die kleinen Plagegeister wieder los zu werden.
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Woher kommen die Obstfliegen?
Es gibt zwei Einfallstore, über die Fruchtfliegen in die Küche gelangen können: Durch das Fenster oder als blinde Passagiere in gekauftem Obst. Letztere Möglichkeit ist wahrscheinlicher und sorgt für die größere Plage, die dann durchaus sehr plötzlich auftauchen kann.
Dabei legen die Fruchtfliegenweibchen viele hundert Eier in reifem Obst ab. Aus diesen Eiern schlüpfen nach nur einem Tag Larven, die sich durch die Früchte fressen. Weder Eier noch Larven sind für das Auge sichtbar. Bereits nach weiteren neun Tagen schlüpfen dann die Fliegen und können eine neue Generation aus hunderten Individuen pro Weibchen in die Welt setzen. Aus einem Ärgernis wird so schnell eine wahre Plage.
Ein häufiger Ausgangspunkt für Invasionen durch das Fenster ist tatsächlich die Dachrinne, denn auch hier legen Fruchtfliegen gerne ihre Eier ab. Die Larven ernähren sich dort von faulendem Laub. Gerade wenn die Wohnung in einem der oberen Stockwerke liegt, ist der Weg bis in die Küche äußerst kurz.
Das hilft gegen Obstfliegen in der Küche
Wenn sich der Befall noch in Grenzen hält, kann eine einfache Fruchtfliegenfalle als Hausmittel Abhilfe schaffen. Geben Sie hierfür etwas Essig, Fruchtsaft oder Rotwein zusammen mit einem Schuss Spülmittel in ein Einmachglas. Verschließen Sie dieses mit Frischhaltefolie und einem Gummi, ein paar Löcher dienen den Fliegen als Eingangstür. Die Fruchtfliegen werden von dem Geruch angelockt und klettern in das Glas. Da die Oberflächenspannung der Flüssigkeit durch das Spülmittel herabgesetzt ist, sinken die Tiere ein und ertrinken. Wer überlebt findet durch die Folienabdeckung nicht mehr heraus.
Neben dem Hausmittel gibt es auch käufliche Fliegenfallen. Deren Oberfläche ist mit einem Lockstoff und einer klebrigen Substanz behandelt, so dass die Fliegen darauf landen, haften bleiben und verenden. Diese Fallen sind ausgesprochen effektiv, allerdings ist die Optik eines Klebestreifens mit vielen toten Fliegen nicht jedermanns Sache.
Wenn der Befall besonders stark ist, kann als erste Sofortmaßnahme auch der Staubsauger helfen. Entfernen Sie die breite Bodendüse und warten Sie, bis sich die Fliegen irgendwo hingesetzt haben. Sie können die Plagegeister so wesentlich effektiver einsaugen. Eventuell müssen Sie den Vorgang ein paar Mal wiederholen, bis Sie den Bestand deutlich ausgedünnt haben.
Ein Geheimtipp sind fleischfressende Pflanzen. Recht pflegeleicht ist hier das Fettkraut sowie der Sonnentau. Die Pflanzen helfen natürlich nicht gegen invasionsartige Fliegenplagen, fangen aber über das Jahr gesehen eine große Zahl Insekten.
Prävention: So kommen keine neuen Fliegen
Ist die Küche einmal weitestgehend von Obstfliegen befreit, sollen sich natürlich keine neuen Tiere ansiedeln. Hier können einige einfache Maßnahmen helfen.
- kaufen Sie in der kritischen Jahreszeit nur so viel Obst, wie Sie innerhalb von zwei Tagen verzehren können
- lagern Sie Obst und Gemüse im Kühlschrank, wenn möglich
- bei offenem Obst ein engmaschiges Fliegengitter über stülpen
- verschüttete Flüssigkeiten sofort wegwischen, Geschirr mit Essens- und Getränkeresten möglichst bald abspülen
- den Mülleimer mit Küchenabfällen so oft wie möglich leeren
- Behältnisse mit Obstsäften, Wein, Marmelade, Honig o.ä. nicht offen stehen lassen
Zusätzlich kann es helfen das Obst mit heißem Wasser zu waschen. Dies ist jedoch nur bei robusteren Sorten wie Äpfeln, Bananen oder Zitrusfrüchten möglich, empfindlichere Früchte wie Erdbeeren würden dabei weich und unansehnlich werden.