Zuhause bei SAM®

Kräuterkunde: Das gibt der Garten im Herbst preis

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen kühler und auch die Blätter fallen von den Bäumen. Die meisten Gärtner denken im Herbst an das Verstauen von Gartengeräten und die Wintervorbereitungen des Gartens. Schnell werden die letzten Früchte geerntet, neue Gewächse gepflanzt und danach schon Vlies, Mulch und Co als Frostschutz ausgelegt. Aber schon gewusst? Auch im Herbst ist der Garten noch eine wahre Fundgrube für viele Kräuter. Zwar stehen sie nicht mehr in der vollen Blüte, aber auch Blätter und Wurzeln können hervorragend geerntet werden.

Die Kräuter haben viele Verwendungen:

Im Herbst stehen zahlreiche Kräuter – gewollt oder ungewollt – im Garten, die auch im Endspurt des Jahres noch geerntet werden können.

Lavendel kann im Herbst geerntet und für Tees und Wannenbäder genutzt werden

Die Blätter voller Heilkraft

Im Herbst haben viele Pflanzen zwar keine Blüten mehr, aber ihre Blätter sind voller Heilwirkung. Daher sollte die Augen nach folgenden Kräutern offenen gehalten werden:

Thymian wächst im Garten oft auch als Wildpflanze. Sie wirkt antibakteriell und enthält viele Öle. Unter anderen kann dieses Kraut desinfizierend eingesetzt werden. Thymian kann den Magen beruhigen und den Appetit anregen. Bei Husten kann Thymian schleimlösend sein und die Lunge stärken. Bauch- und Muskelkrämpfe können ebenfalls gelindert werden. Bei Halsschmerzen kann das Kauen frischer Blätter helfen. Rosmarin bringt nicht nur Heilkraft mit sich, es erinnert auch an den Sommer. Vor allemkr in der mediterranen Küche ist dieses Gewürz beliebt und lässt uns im Herbst auch noch die Sonne auf der Zunge schmecken. Aber auch zahlreiche Heilwirkungen werden diesem Kraut nachgesagt: Hilfe bei Verdauungsbeschwerden, Kreislaufschwäche. Rheumatische Probleme, Kopfschmerzen, fehlender Konzentration und vieles mehr. Rosmarin kann zudem schmerzstillend sein. Das Kraut wird häufig als Tee zubereitet, aber auch als Energetik, Rosmarinzweigs und Rosmarinwein findet es seinen Einsatz.

Lavendel findet sich oft zwischen den Rosenstöcken, denn es wirkt gegen Blattläuse und wird zu dessen Abwehr eingesetzt. Wenn die Blüten verschwunden sind, können immer noch Blätter und Spitzen geerntet werden. Diese eignen sich für Tees und Badezusätze. Lavendel wirkt beruhigend, kann bei Einschlafstörungen helfen, ist verdauungsfördernd und kann bei einem Reizmagen helfen. Nicht zuletzt eignet sich Lavendel als Kissen im Kleiderschrank gegen Motten oder als Duftkissen im Badezimmer. Salbei bieten auch im Herbst Blätter zum Ernten. Diese sollten jedoch bei sonnigem Wetter gesammelt werden, dann sind mehr ätherische Öle enthalten. Sie wirken antiseptisch, schweißhemmend, bei Wechseljahresbeschwerden und gegen Insektenstiche. Die Blätter der Zitronenmelisse können frisch oder getrocknet verarbeitet werden. Diesem Kraut wird Hilfe bei Depressionen, Zahnschmerzen, Reizbarkeit und Panikanfälle nachgesagt. Aber auch bei Übelkeit und Magenbeschwerden soll Zitronenmelisse helfen. Die Hagebutten sind ein Klassiker im Herbst. Diese Frucht aus dem Garten ist sehr reichhaltig an Vitamin C und somit besonders gut für das Immunsystem. Hagebutten können daher sehr gut gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt werden, ebenso bei Nieren- und Blasenleiden.

 

Die Wurzeln geben Heilwirkung preis

Aber nicht nur Blätter geben im Herbst zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten preis. 

So manches Kraut, das längst die Blüte verloren hat, bietet ein reichhaltiges Buffet in den Wurzeln. Dazu gehören unter anderem:

Brennesselwurzeln sind ein vielseitiges Heilmittel

Die Wurzeln des Nelkenwurzes können ab September und Oktober gesammelt werden. Ein Tee aus ihnen soll gegen Appetitlosigkeit, Durchfall, Müdigkeit, Menstruationsbeschwerden und auch schmerzlindernd sowie fiebersenkend wirken. Der Löwenzahn hat im Sommer bereits mit Blüten und Blätter viel hergegeben. Im Herbst kann die Wurzel genutzt werden. Diese werden getrocknet und geröstet zur Entgiftung eingesetzt. Die Wurzeln sollen schweiß- und harntreibend sein sowie auch bei Gicht, Ekzeme und Akne helfen. Die Meerrettichwurzel kann von September bis Februar geerntet werden. Sie kann bei Infektionen der Atemwege und bei Stoffwechselproblemen helfen. Ein Meerrettichbad kann die Durchblutung der Haut anregen. Auch die Wurzeln der Brennnessel sind voller Heilwirkung. So kann diese bei Prostatabeschwerden und Haarwuchsproblemen eingesetzt werden. Bäder sollen gegen Gefäßverengung helfen. In der Küche ist Liebstöckel zum Würzen besonders beliebt – es wird auch Maggi-Kraut genannt. Doch nicht nur die Blätter können hier verwendet werden. Auch die Wurzeln, die im Oktober ausgegraben werden können, bietet viel Würze. Getrocknet können sie bei der Speisezubereitung eingesetzt werden.

 

Information im Herbst beim Profi

Wer unsicher ist, welche Wildkräuter ungewollt in seinem Garten stehen, der kann sich gerade im Herbst vielen Anregungen holen. In vielen botanischen Gärten finden Führungen statt, die auf das Sammeln von Kräutern spezialisiert sind. Hier führen Experten durch den Garten und geben ihr Kräuterwissen weiter. Auch in der freien Natur lohnen sich in dieser Jahreszeit Kräuterspaziergänge. Schon gewusst, dass wilder Schnittlauch erst dann gut zu entdecken ist, wenn das Gras langsam zurückgeht? Dieser kann auch in der kalten Jahreszeit ätherische Öle bieten, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken können.